Beiträge vom September, 2013

Rezension: Kulturkritik des Web 2.0 von Christian Raupach

Donnerstag, 19. September 2013 13:51

„Nicht die Erde bebt, der Vibrator brummt an den Lustzentren des Spießertums.“ Eine durchaus provokative Formulierung. Sie stammt aus dem Werk „Kulturkritik des Web 2.0“ von Christian Raupach. Christian Raupach forscht und lehrt als wissenschaftlicher Mitarbeiter zu Themen der kritischen Kommunikations- und Medienforschung an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter.

Der Begriff Web 2.0 hat mittlerweile Einzug in unseren Alltagssprachgebrauch gefunden. Es beschreibt eine Reihe von Elementen des World Wide Webs. Ein Nutzer konsumiert nicht nur Inhalte sondern stellt diese auch anderen zur Verfügung. Was erwartet somit den geneigten Leser? Der Autor führt den Leser durch die Geschichte des Web 2.0. Es beginnt mit der Definition des Begriffes Kulturindustrie sowie deren Entstehung und Bedeutung. Im Anschluss setzt sich der Autor kritisch mit der Thematik auseinander. Kritisch beleuchtet wird die Tatsache, dass die Kulturindustrie es geschafft hat den Menschen falsche Bedürfnisse nach den Produkten einzuprägen. Nach Raupach werden die Bedürfnisse der Konsumenten manipuliert. Die Industrie produziert, nach Ansicht des Autors, etwas was niemand braucht. Wenn etwas jedoch nicht benötigt wird, wird der Absatz erwartungsgemäß auf wenig Interesse stoßen. Die Industrie muss dem Konsumenten somit vorgaukeln, dass das Produkt doch einen Sinn hat. Ziel ist es somit ein Bedürfnis nach einem bestimmten Produkt beim Verbraucher zu wecken. Das liest man nicht zum ersten Mal.

Allerdings geht der Autor sehr detailliert den einzelnen Argumentationssträngen nach und beschränkt sich nicht allein auf theoretische Erwägungen, sondern belegt diese durch entsprechende Untersuchungen. Der Autor ist in der Lage auch komplizierte Theorien allgemein verständlich darzustellen und kritisch auseinander zu nehmen. Natürlich stellt man sich die Frage inwieweit das auf knapp über 200 Seiten realisierbar sein soll. Das Thema Web 2.0 ist zu vielfältig um derart komprimiert dargestellt zu werden. Dennoch ist die Umsetzung ziemlich gelungen. Der Autor hat keinesfalls den Anspruch einer vollständigen Darstellung. Ein solcher Anspruch wäre kaum realisierbar, erst recht nicht in der kurzen Form. Die Darstellung erfolgt in Form eines Essays. Dabei stehen die Gedanken und Argumente im Vordergrund und nicht empirische Befunde oder wissenschaftliche Erkenntnisse.

Fazit: Ein spannendes und teilweise auch kompliziertes Thema, dass detailliert und verständlich aufgearbeitet wurde. Der Autor weiß den Leser durch tiefgreifendes Wissen und rhetorisches Geschick zu begeistern.

Daten zum Buch

Christian Raupack
Kulturkritik des Web 2.0
Nomos Verlag
ISBN 978-3-8487-0636-5
Preis: 44,00 EUR

Erhältlich direkt beim Nomos Verlag oder Amazon.

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Fahren ohne Führerschein: Angeklagter kommt mit dem Auto

Freitag, 13. September 2013 13:01

Über manche Leute kann man sich nur wundern. Am Mittwoch verhandelte das LG Memmingen über den Fall eines Mannnes dem mehrfaches Fahren ohne Fahrerlaubnis vorgeworfen wurde. Der Mann wollte gegen die Freiheitsstrafe vorgehen. Zum Termin kam er mit dem Auto. Dummerweise fuhr er das Auto selbst und wurde dabei von einem Polizeibeamten beochbachtet. Das LG empfahl die Berufung zurückzunehmen.

Weshalb der Mann so gehandelt hatte, ist nicht nachvollziehbar. Auf der Rückbank des Fahrzeugs saß seine Lebensgefährtin, die im Besitz einer Fahrerlaubnis ist.

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Carsharing: Abschleppkosten bei Halteverbot

Dienstag, 3. September 2013 13:10

Carsharing wird in Großstädten immer beliebter. Immer mehr Anbieter drängen auf dem Markt. In Berlin sind Car2Go, DriveNow und Multicity die größten Anbieter. Man meldet sich bei dem jeweiligen Anbieter an und kann dann nach belieben in jedes Fahrzeug einsteigen, losfahren und innerhalb des Geschäftsgebiets überall zurückgeben. Die Park- und Tankkosten sind im Preis enthalten. An sich ein sehr bequemes Konzept.

Wie Spiegel Online berichtet, parkte ein Kunde einen C-Zero vom Anbieter Multicity in der Dorotheenstraße. Am nächsten Tag, griff ein Halteverbot. Der Kunde parkte das Auto. Bis zum Beginn des Halteverbots waren es noch 27 Stunden. Der Wagen blieb dort bis zum Beginn des Halteverbots stehen und wurde schließlich abgeschleppt. Multicity fordert von dem Kunden nun knapp 180 EUR für die Abschleppkosten und Auslagen.

Der Kunde will nun Klagen. Man darf gespannt sein.

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